Heute habe ich wieder ein kleines Tutorial für euch, nämlich eine Erklärung wie das eigentlich mit der Blende und der Belichtungszeit funktioniert und welche Auswirkung die ISO darauf hat. Ich versuch das alles so verständlich wie möglich rüber zubringen, aber solltet ihr noch Fragen haben, dann scheut euch nicht und hinterlasst mir einen Kommentar/eine Frage auf ask. Ich bin keine gelernte Fotografin & es kann sein, dass sich hier und da ein paar Fehler in der Erklärung wiederfinden. Falls ja dann weißt mich bitte darauf hin – es ist sehr schwer so etwas nur anhand eines Textes zu erklären 😉
In meiner kleinen Testreihe verwende ich folgendes Equipment:
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: Canon 50mm 1,8
Einstellung: M
Iso: 100
ft wird man gefragt wie man eine Unschärfe auf den Fotos erreicht und welche Kamera man dafür verwendet. Dafür ist nicht die Kamera verantwortlich, sondern die Blende des Objektivs. Achtet also beim Objektivkauf immer darauf, dass ihr eine größtmögliche Blendenzahl erreicht, wenn ihr eine gewisse Tiefenschärfe haben möchtet. Die Blendenzahl ist die Angabe für die Größe des Loches, durch das beim Öffnen des Verschlusses das Licht auf den Sensor fällt. Je größer die Öffnung, desto kleiner die Ziffer. Das heißt also auch: Große Zahl und kleine Öffnung. Im besten Fall sollte sie zwischen 1,2 und 2,8 liegen, damit ihr eine schöne Unschärfe im Hintergrund erreicht.
Mit Zunahme der Blendenzahl erweitert sich also der Schärfebereich.
Blende 1,8 = Hintergrund unscharf
Blende 11 oder höher: Hintergrund erkennbar/scharf
In dem folgenden Bild mit der Eule möchte ich euch zeigen was passiert, wenn man bei immer gleichem Fokus (auf die Mitte der Eule) die Blende verändert. Da man nicht einfach so die Blende verändern kann, ohne dass das Bild heller oder dunkler wird, muss man die Belichtungszeit oder Isozahl anpassen. Wie diese drei Werte zueinander stehen erkläre ich euch aber noch im Laufe des Textes, jetzt geht es erst einmal um die Verdeutlichung des unterschiedlichen Schärfebereichs im Vorder- und Hintergrund.
Die Blende ist auf dem linken Bild bei 1.8 – das heißt der Hintergrund ist unscharf. Bei dem rechten Bild ist die Blende bei 22 und somit ist nicht nur die Eule scharf, sondern auch der Hintergrund schärfer und nicht mehr verschwommen.
Noch einmal zur genauen Veranschauung:
Bei allen Bildern beträgt die ISO 100. Beim ersten habe ich eine große Blende, beim letzten eine kleine. Den Unterschied könnt ihr klar erkennen oder? Ich hoffe ihr habt den Zweck der Blende verstanden und könnt jetzt entscheiden, ob ihr den Hintergrund scharf oder unscharf haben möchtet.
Bei der kleinen Blende und einer niedrigen ISO (bestmögliche Lichtqualität) ist das Bild zwar von der Helligkeit noch angepasst, aber verwackelt. In diesem Fall müsste ich die ISO und Belichtungszeit aufdrehen, damit das Bild nicht mehr verwackelt wäre. Wie das aussieht, könnt ihr jetzt in den unteren Bildern sehen:
Hier ist die ISO bei dem linken Bild auf 800 gestellt und bei dem rechten Bild auf 6400. Beides nicht optimal, da auch das 800er Bild noch zu hell ist, aber wie ihr seht habe ich bei beiden Bildern die selbe Brennweite (F/4) und selbe Belichtungszeit (1/40) und deswegen ist die ISO so entscheidend. Die Eule ist nämlich scharf gestellt und das Bild nicht mehr verwackelt. Die ISO ist die Basis für die Feineinstellungen. In einer Kirche oder dunklem Raum beispielsweise wäre es sinnlos mit einer niedrigen ISO zu fotografieren, weil das Bild dann entweder viel zu dunkel ist oder ohne Stativ total verwackelt. In solchen Fällen solltet ihr eine höhere ISO wählen (bestenfalls bis 800) und mit externen Blitzen und Stativen arbeiten.
Kurze Zusammenfassung:
ISO: Die ISO beschreibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors der Kamera.
Beispiel: ISO 100 – niedriges Bildrauschen, großer Lichteinfall.
ISO 6400 – hohes Bildrauschen, wenig Lichteinfall.
Tipps: Versuche, die Lichtempfindlichkeit des Sensor möglichst klein zu halten, wenn genug Licht (bspw. Outdoor) vorhanden ist. Erhöhe die Lichtempfindlichkeit nur, wenn es nicht anders zu vermeiden ist. Ansonsten benutze ein Stativ (z.B. Indoor oder bei Abendlichtaufnahmen) Du kannst auch externe Blitze verwenden um den Raum natürlich aufzuhellen, aber trotzdem eine niedrige ISO beizubehalten.
Blende: Die Blende steuert, wie weit das Objektiv geöffnet ist. Je kleiner die Blende, umso länger die Belichtungszeit. Mit der Wahl der Blende kannst Du beeinflussen, wie die Tiefenschärfe deines Bildes ist.
Beispiel: Große Blende (f/1,8) – Vordergrund scharf & Hintergrund unscharf
Kleine Blende (f/8) – Vordergrund und Hintergrund scharf
Tipps: In der Portraitfotografie verwendet man häufig eine kleine Blende (bis f/2.8) damit man eine schöne Tiefenunschärfe hat. Bei Landschaftsaufnahmen allerdings eine höhe (ab f/8) damit das Bild so scharf wie möglich ist. Probier es einfach mal selbst aus und entscheide was dir besser gefällt.
Belichtungszeit: Die Belichtungszeit ist der Grund dafür ob dein Bild verwackelt (lange Belichtungszeit) oder scharf ist (kurze Belichtungszeit)
Beispiel: Wenn man einen kurzen Moment mit der Kamera festhalten möchtest, dann sind möglichst kurze Belichtungszeiten wichtig (z.B. 1/250)
Wenn man die Belichtungszeit der Kamera also länger einstellt, wird das Bild verwischter und unschärfer (1/13). Hier reichen dann schon leichte Handbewegungen um das Bild zu verwischen.
Tipps: Solltest du genug Licht (ISO bis 800) haben, dann nutze eine kurze Belichtungszeit um ein scharfes Bild zu machen. Möchtest du aber beispieslweise im dunkeln mit Stativ das Licht der Autos auf der Straße festhalten, dann nutze eine lange Belichtungszeit und passe die ISO und Blende dementsprechend an
Schlussendlich ist das alles sehr viel Theorie und in der Praxis viel besser zu verstehen, deswegen gebe ich euch einfach den Tipp und testet aus! Ich habe selbst einige Zeit gebraucht die Sache mit ISO, Blende und Belichtung zu verstehen war schon kurz vorm Aufgeben, als es dann endlich geklappt habt. Verwendet bei strahlendem Sonnenstrahl doch einfach eine hohe ISO (200), eine große Blende (f/1.8) und dreht dann am Rädchen für die Belichtungszeit. So werdet ihr schon von selbst ein Gefühl dafür bekommen wann was am sinnvollsten ist.
Ich hoffe, dass ich euch ein wenig helfen konnte und der Post nicht zu verwirrend ist.
Es ist sehr schwer so etwas in einem Text zu erklären aber ich habe mein bestes gegeben 🙂
Ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim Fotografieren & Ausprobieren!
Vanessa ♥